Faser Geschichten und Geschichte

Kategorie: Alte Handarbeitstechniken (Seite 2 von 2)

Nadelbindung, echt nordisch

Nadelbinding wird auch Schlingentechnik genannt und zählt zu den ältesten Stoffbildungstechniken. Textilfunde in Nadelbindung gibt es aus der späten Steinzeit bzw. Bronzezeit. Die Wikinger haben diese Technik beherrscht.
Nadelbindung ist aus dem Dänischen abgeleitet und wird dort als Nalbinding bezeichnet.

Neuzeit- Wikinger beim Nadelbinding

Neuzeit- Wikinger beim Nadelbinding

Diese Handarbeitstechnik war bei uns praktisch ausgestorben, vermutlich im 13. Jh. als das Stricken aus dem arabischen Raum zu uns kam. Die Tradition überlebte im skandinavischen Raum.

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Was ist das denn da?- Auf dem Dachboden gefunden.

Manchmal lässt uns das Gedächtnis einfach im Stich. Woher habe ich die „Anhänger“ nochmal?

Zusammen mit 2 Netznadeln aus dem Bereich der Fischerei lagen in einem Umschlag folgende Dinge:

Die Netznadeln sind in den Bestand von Herrn Nadler übergegangen. Herr Nadler hat eine umfangreiche Sammlung zum Thema Fischerei und kennt sich gut in diesem Thema aus. Die eine Nadel stamme mit sehr großer Wahrscheinlichkeit aus Indonesien, so seine Ausführung. Zu den anderen Objekten konnte er keine Auskunft geben. Die 2. Nadel ist weniger spektakulär. www.historischerfischer.de

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Reffeisen oder Röste oder was?

 

Ein Reffeisen oder Reepeisen hat 10-20 Eisennägel, die auf einem Balken befestigt sind.
Hier werden die Stängel in kleinen Bunden durchgezogen, um Samenkapseln, Blüten und Seitentriebe zu entfernen.
Eine Hechel ist ein Nagelbrett mit unterschiedlich angeordneten Nägeln, durch die die Fäden gezogen werden. Es verfeinert sich so und kürzere Fäden werden aussortiert.
Die Stängel werden auf dem Feld ausgebreitet, um den Pflanzenleim zu lösen.
Dies geschieht in den Rottkuhlen, im flachen Wasser oder durch die Tauröste.

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Kumihimo – alte japanische Flechtkunst

Mit diesem Kunsthandwerk lassen sich Kordeln und Bänder flechten und weben.

Gearbeitet wird auf unterschiedlichen Flechtstühlen, auf denen bestimmte Muster entstehen, die nicht auf dem jeweils anderen entstehen können. Die Flechtstühle heißen Takadai und Kakudai, der Flechthocker Marudai. Die Ursprünge des Kumihimos liegen in China. Die Technik kam im 6 Jt. nach Japan. Zum Schließen und Befestigen der Kimonos und Rüstungen nutzten die Japaner keine Knöpfe sondern Bänder.

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Wikingerkleid, ein Selbstversuch

Dieses Kleid wurde mit den Mitteln der Wikinger aus Haithabu hergestellt:

Benutzt wurde eine handgezogene Messing-Nadel, eine handgeschmiedete Schere und Baumwollnähgarn.

Der Zuschnitt erfolgte ohne Schnitt.

Die Nähte sind alle mit der Hand gearbeitet, zum Teil im Hexenstich versäubert.

Nähte am Kleid

Nähte am Kleid

Der obere Teil des Kleides ist nach einer Vorlage eines Kleides aus Haithabu gearbeitet, während der untere Teil einem Kleid aus Hjerolfsnes / Grönland (12. Jh.) nachempfunden ist.

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Occhi – zarte Spitze mit viele Namen

Occhi ist italienisch (occhio) und bedeutet übersetzt „Auge“. Die Technik ist bekannt als Chiacchierino in Italien, frivolité in Frankreich, Tatting in England, Nupperella/frivolitet in Schweden, orkis in Dänemark und als Schiffchenarbeit in Deutschland.

Die Handarbeitstechnik kam ca. im Mittelalter zu uns nach Europa. Sie ist aber viel älter. Schon im alten Ägypten und im alten China soll sie bekannt gewesen sein. Mit ziemlicher Sicherheit lässt sich sagen, dass sie aus dem Orient zu uns gekommen ist. Die Technik wird dort noch heute ausgeübt. Sie trägt den Namen „Makuk“, nach dem Namen des Schiffchens.

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