Mit diesem Kunsthandwerk lassen sich Kordeln und Bänder flechten und weben.

Gearbeitet wird auf unterschiedlichen Flechtstühlen, auf denen bestimmte Muster entstehen, die nicht auf dem jeweils anderen entstehen können. Die Flechtstühle heißen Takadai und Kakudai, der Flechthocker Marudai. Die Ursprünge des Kumihimos liegen in China. Die Technik kam im 6 Jt. nach Japan. Zum Schließen und Befestigen der Kimonos und Rüstungen nutzten die Japaner keine Knöpfe sondern Bänder.

Marudai

Auf dem Marudai flechten die Japaner runde, viereckige,dreieckige und flache schmale Bänder. Er ist 40 cm hoch. Das Band wächst aus dem Loch in der Mitte (Spiegel genannt). Es wird durch ein Gewicht gespannt. Das Garn wird auf Spulen gewickelt (Tamas), die mit Blei beschwert sind und wie Garnrollen aussehen. Traditionell sitzt man zum Flechten auf einem Kissen auf dem Boden. Verarbeitet wird in der Tradition reine japanische Seide.
Einfache Schnüre sind aus 4 oder 8 Strängen, umfangreichere aus 32 Fäden hergestellt.
Verflochten wird nach dem Prinzip der Bewegung und Gegenbewegung, mit beiden Händen gleichzeitig und möglichst gleichmäßig.

Takadai

Dieser Flechtstuhl ist eher ein Webstuhl. Auf ihm arbeitet man breite, flache Bänder. Gefertigt werden die Bänder diagonal von der Mitte nach rechts bzw. links. Auch hier wird das Garn auf Tamas gewickelt. Benötigt werden jedoch mindestens 30 Stück.
Das Flechten am Takadai erinnert an Bändchenweben. Beim Takadai sind aber alle Fäden gleichberechtigt und dienen von Zeit zu Zeit als Schuss- und Kettfaden. Die Bänder haben eine zum Teil stark ausgeprägte V- förmige Struktur. Es können auch Doppelgewebe erstellt werden.

Kadudai

Hier entstehen auch runde und kantige Kordeln. Die fertigen Bänder wachsen nach oben über einen Dorn.

Kumihimo erfordert die ganze Aufmerksamkeit beim Flechten.

 

Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben,

aber den Tagen mehr Leben.

chinesische Weisheit

Teile diesen Beitrag