Faser Geschichten und Geschichte

Schlagwort: Spinnen (Seite 1 von 6)

Drei Winter, vier Sommer

Drei Winter, vier Sommer
drei Äpfel am Baum
Jetzt komm ich zu mei´m Schatz
aus dem Arbeitshaus heim

Vom Spinnrad, vom Spinnrad
vom Spinnrad, trira
vom Spinnrad, vom Spinnrad
vom Spinnrad, halt´s an

Jetzt hat mich mein Vater ins Arbeitshaus gegeben
das wegen meinem lustigen und liederlichen Leben

Zum Spinnrad…

Drunten im Arbeitshaus im extra Zimmer
da tun die schönen Mädchen die Baumwolle spinnen

Die Göttinger Mädchen, die sind auch so rar
sie betteln das Brot und krausen das Haar

Ein Kreuzer, ein Kreuzer, ist um und um rund
Mein Schatz sitzt drunten, spinnt anderthalb Pfund

Spinnen brav Baumwoll und spinnen brav Seide
du kannst noch drei Jahre im Arbeitshaus bleiben

Drei Jahre im Arbeitshaus und achtzehn Jahre alt
jetzt bitt‘ ich Herr Verwalter, entlassen Sie mich bald!

unbekannt

Der erste Schnee

Der leise schleichend euch umsponnen
Mit argen Trug, eh` ihr`s gedacht,
Seht, seht den Unhold! Übernacht
Hat er sich andern Rat ersonnen.
Seht, seht den Schneemantel wallen!
Das ist des Winters Herrscherkleid;
Die Larve lässt der Grimme fallen; –
Nun wisst ihr doch, woran ihr seid.

Er hat der Furcht euch überhoben,
Lebt auf zur Hoffnung und seid stark;
Schon zehrt der Lenz an seinem Mark.
Geduld! Schon ruft der Lenz die Sonne,
Bald weben sie ein Blumenkleid,
Die Erde träumet neue Wonne, –
Dann aber träum´ ich neues Leid!

Adelbert von Chamisso

Allerleirah

Es war einmal ein König, der hatte eine Frau mit goldenen Haaren, und sie war so schön, daß sich ihres Gleichen nicht mehr auf Erden fand. Es geschah, daß sie krank lag, und als sie fühlte daß sie bald sterben würde, rief sie den König und sprach ‚wenn du nach meinem Tode dich wieder vermählen willst, so nimm keine, die nicht eben so schön ist, als ich bin, und die nicht solche goldene Haare hat, wie ich habe; das mußt du mir versprechen.‘ Nachdem es ihr der König versprochen hatte, that sie die Augen zu und starb.

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