Occhi ist italienisch (occhio) und bedeutet übersetzt „Auge“. Die Technik ist bekannt als Chiacchierino in Italien, frivolité in Frankreich, Tatting in England, Nupperella/frivolitet in Schweden, orkis in Dänemark und als Schiffchenarbeit in Deutschland.

Die Handarbeitstechnik kam ca. im Mittelalter zu uns nach Europa. Sie ist aber viel älter. Schon im alten Ägypten und im alten China soll sie bekannt gewesen sein. Mit ziemlicher Sicherheit lässt sich sagen, dass sie aus dem Orient zu uns gekommen ist. Die Technik wird dort noch heute ausgeübt. Sie trägt den Namen „Makuk“, nach dem Namen des Schiffchens.

Anfänglich war es die Handarbeit des Hochadels, später auch des Bürgertums. Im 18. Jh. legten die Damen sehr großen Wert auf die Materialien ihrer Schiffchen. Sie waren verhältnismäßig groß und sehr kostbar gearbeitet. Die Auswahl reichte von Edelmetall mit Juwelen über Meißner Porzellan bis Bernstein, Bergkristall, asiatische Lackarbeiten oder anderen teuren Materialien. Die Damen ließen sich sogar mit ihren Schiffchen porträtieren.

Der Name „frivolité“ lässt sich nicht genau erklären, wird aber auf den Umstand zurück geführt, dass die Arbeit meist der Beschäftigung der adeligen Frauen als Zeitvertreib diente (unnütz im Sinne von frivol). Der englische und italienische Name lässt sich nicht erklären, könnte aber aus dem Zusammenhang von „Geschwätz“ kommen, sprich Zusammensitzen und Erzählen.

Im 19. JH. diente die Herstellung von Occi- Spitze in Irland der Notlinderung der Bevölkerung. Größere Spitzen in Occi- Technik wird in England als Isle- of- Wight- Spitze bezeichnet. Occi- Spitzen wurden u.a. für Kirchen angefertigt, z.B. von den Königinnen von Rumänien Königin Elisabeth und Königin Marie.

weihnachtliche Occhi Arbeiten

weihnachtliche Occhi Arbeiten

In Deutschland geriet die Occi- Technik durch die Kriege in Vergessenheit.

Das Schiffchen ist ca. daumengroß, spitz- zulaufend und schmal. Es besteht aus 2 Platten mit einer Spule dazwischen. Heute sind sie zumeist aus Kunststoff. Alle Garne die nicht zu locker gezwirnt sind lassen sich verarbeiten z.B. Häkelgarn, Perlgarn, Vierfachstickgarn. Sie sollten glatt sein und keine Schattierungen enthalten.

Occi- Spitze bestehen hauptsächlich aus Doppelknoten, die über den Arbeitsfaden aneinandergereiht sind. Der Arbeitsfaden wird straff gehalten und verschwindet unter den Knoten des Schlingenfadens. Das Schiffchen wird mit dem Daumen und Zeigefinger der rechten Hand geführt. Hübsche Spitzen ergeben sich durch Bogen und Picot (auch Pikot für Öse) schwieriger wird jedoch die Arbeit durch Ringe.

Occhi- Schiffchen

Occhi- Schiffchen

Occhi Arbeit in der Hand

Occhi Arbeit in der Hand

 

Occhi Arbeit in der Hand

Occhi Arbeit in der Hand

 

Kluge Leute lernen

auch von ihren Feinden.

Aristoteles

Teile diesen Beitrag