Kamele gehören zur Familie der wiederkäuenden, langhalsigen und hochbeinigen Paarhufer. Ihr gemeinsamer Vorfahre ist der „procamelus“. Er stammt vermutlich aus Nordamerika. Einige Tiere wanderten nach Südamerika und nach Asien, als es in der „Mittleren Tertiärzeit“ noch eine Landbrücke gab. Kamele gehen alle im Passgang, d.h. sie bewegen die Beine einer Seite gleichzeitig. Es werden verschiedene Arten unterschieden:

 

Kamele

leben in den Wüsten- und Steppenlandschaften Afrikas und Asiens. Sie speichern Fett in ihren Höckern. Dromedare sind Last- und Reittiere. Das Hauskamel wird außerdem als Fleisch- und Milchlieferant gehalten. Kamele können 3 bis 4 Tage ohne Wasser auskommen. Sie fressen trockene Büsche mit Stacheln und besonders gerne mögen sie Salz. An den glänzenden Sazseen der Wüsten kratzen sie das Salz samt Erde los und verzehren dieses. Verwendung findet das Flaumhaar des 1-höckerigen Kamels (Dromedar). Seine Wolle ist nicht so fein, eher grob und kurz. Das 2- höckerigen Kamel (Trampeltier) gibt feinere Wolle, hauptsächlich für Decken und Mäntel. Pro Tier gibt das Trampeltier durch Schur oder Abwurf bis 5 kg Wolle. Diese ist fein, braun, weich und leicht gekräuselt. Sehr feine Qualität kommt aus China, wo die Tiere aufgrund der Witterungsverhältnisse ein sehr feines und üppiges Unterhaar bilden. Das grobe Grannenhaar ist 30 – 40 cm lang, es wird für Decken, Filze und technische Gewebe genutzt. Das mittellange Haar ist hochwertiger, es misst ca. 13 cm. Kurze Haar beginnen bei 25 mm.

Kamelhaar gibt es in Naturtönen. Sie lässt sich nicht entfärben und nur schlecht einfärben. Es ist glänzend, weich und leicht gekräuselt. Kamelhaar wärmt gut.

Kamel

Lama

Das Lama ist eine Kamelart, das in den Anden Südamerikas lebt und hauptsächlich als Milchlieferant und als Lasttier gehalten wird. Es misst eine Schulterhöhe von 110 – 130 cm und kann bis zu 35 kg tragen. Es läuft bis zu 20 km am Tag. Im Gegensatz zu den Kamelen hat es keine Höcker. Die Füße des Lama haben Sohlenpolster (Tylopoden) und ihre Unterlippe ist gespalten. Lamas ernähren sich von Pflanzen wie Flechten, Kraut, Gras, Blätter und Pilzen. Es wird einmal im Jahr geschoren, bei einem Ertrag pro Tier von 3 – 4 kg Haare.

Lamawolle ist fein, weich, hochwertig, glänzend, wenig gekräuselt und hat eine hohe Wärmehaltung.Verwendung findet das Haar meist für Mäntel.Die Lamawolle teilt sich in längere Oberwolle und kurze und feine Unterwolle. Die Bezeichnung „Schafskamel“ für das Lama stammt von den Spaniern, die das Lama für ein Schaf hielten, da sie solche Tiere noch nie gesehen hatten.

Alpaka

„Gold der Inka

nannten die Menschen das Vlies der Alpakas, denn schon die Inkas züchteten sie. 90% der Alpakas sind Huaccayas und 10% sind Suri. Aus dem Vicuna soll das Alpaka abstammen. Die Suri-Alpakas mögen nicht so kalte Temperaturen, da sie weniger Unterwollhaar haben. Alpakas leben in den Anden (Kordilleren genannt). Alle 2 Jahre wird es geschoren und bringt 3 – 4 kg Wolle. Wobei nur weibliche Tiere geschoren werden. Die Haare sind fein, weich, strapazierfähig und glänzend. Ihre Farben sind Weiß über Braun in vielen Schattierungen bis Schwarz. Die einzelnen Haare sind 20- 30 cm lang. Die Wolle wird im Kammgarn– oder Streichgarnverfahren zu Pullovern, Tücher, Stoffe, Mäntel und Wäsche verarbeitet.

Vikunja

leben in Südamerika, in 3500- 6000 Meter Höhe. Sie sind die kleinste Kamelart und ein Wildtier. Sie geben ca. 20 Gramm äußerst weiche Wolle im Jahr. Die Wolle zählt zu den teuersten der Welt. Sie lassen sich nur schwer scheren, da sie sehr scheu sind.

Alpaka

 

Der Mensch muss zur inneren Ruhe gebildet werden.

Johann Heinrich Pestalozzi

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