Eichenbast ist eine Bastfaser (Sklerenchmfasern). Menschen in Mitteleuropa nutzten sie schon in der Jungsteinzeit (ungefähr die Zeit in der der Mensch sesshaft wurde, weg vom Jäger und Sammler), also lange bevor sie die Flachsfaser nutzten. Ungefähr zur gleichen Zeit verwendeten die Menschen unter anderen auch Lindenbast.


Bast ist das faserartige weiche Gewebe, das die Nährstoffe im Baum transportiert. Es wird später zu Borke. Die günstigste Zeit zur Bastgewinnung ist das Frühjahr, wenn die Bäume neu treiben. Genau wie Flachsfasern müssen Bastfasern der Bäume erst gerottet/geröstet (Feuchthalten oder Wässern) werden, der Zeitraum unterscheidet sich aber von Baumart zu Baumart.
Hergestellt wurden damals hauptsächlich Seile, Schnüre und Netze aber auch Textilien. Eichenbast ist nicht zum Zwirnen geeignet. Es bricht nach einigen Drehungen.

Weitere Bastfasern sind Hanf, Flachs, Nessel, Ramie, Jute und Kenaf. In China und Japan nutzen die Menschen auch die Bastfasern des Papiermaulbeerbaumes zur Papierherstellung. Die Reißfestigkeit der Bastfasern nutzt die Industrie noch heute. Bastfasern werden als Verstärkungsfasern eingesetzt.

Die Gewohnheit ist ein Seil.
Wir weben jeden Tag einen Faden, und schließlich können wir es nicht mehr zerreißen.

Thomas Mann

 

Teile diesen Beitrag