Kattun kommt vom Arabischen und bedeutet Baumwolle. Es ist ein einfarbiger oder bedruckter Baumwollstoff in Leinwandbindung, das relativ dicht und glatt gewebt ist. Verwendung findet der bunte Kattun als Hemd- und Blusenstoff, der einfarbige Stoff meist als Futterstoff.
In England waren die Wollweber in Not geraten. In den frühen Jahren des 17. Jh. war der Import der bedruckten Kattun-Stoffe aus Indien eine sehr große Konkurrenz für die heimische Wollindustrie geworden, waren die Kleidung doch angenehm zu tragen und nicht so kratzig.
Am 29.9.1701 verabschiedete das englischen Parlament ein Gesetz, das verbot die dünnen und bunten Stoffe zu tragen. Zu allen Jahreszeiten verbot es alle bemalten, gefärbten und bedruckten Kattun-Stoffe aus dem Import zu tragen oder anders zu benutzen. Das Gesetz verbot jedoch nicht das Verwenden von Musselin-Stoffen die einfarbig waren.
Bereits 1702 waren die Folgen deutlich zu erkennen. Das Verbot hatte die englischen Unternehmer zur Automatisierung der Drucktechnik auf Stoffen angespornt. Die Situation der Wollweber war schlechter als vor der Gesetzesverabschiedung.
Es kam in den nächsten Jahren zu Aufständen und zum Errichten von Barrieren um den Import der Tuche zu unterbinden. Zur Rettung der heimischen Wollindustrie folgte das Verbot fast alle Baumwollstoffe zu tragen. Das war am 25.12.1722.
Eine weitere Folge der Automatisierung und des Erfolges des englischen Stoffdruckes war die Verdrängung der indischen Handarbeit beim Bedrucken der Stoffe im Heimatland des Kattuns.
Es genügt nicht, an den Fluss zu gehen mit dem Wunsch, Fische zu fangen. Man muss auch ein Netz mitbringen.