Samt schenkt den Frauen eine geheimnisvolle Aura, dem Weber anstrengende Arbeit und dem Raum Wärme…

Schon Kalif Harun ar-Raschid (763 – 809) trug Kleidung aus Samtstoffen. Er soll sogar der Erste gewesen sein. Uns ist er als Person aus den Märchen „Aus tausend und einer Nacht“ bekannt. Er war ein gefürchteter und kriegerischer Herrscher, der seine Macht auch in seinen Kleidung zum Ausdruck brachte.

In Europa des 15. Jh. war Samt der adeligen Bevölkerungs-Schicht vorbehalten. Sie trugen Samt als Kleidung, nutzten ihn um ihre Räume zu isolieren und als Polsterstoffe. Heizungen gab es nicht, Kamine waren in den Palästen selten. In der Renaissance (europäische Kultur-Eppoche im 15. und 16. Jh.) war Samt der beliebste Stoff des Adels.

Die Samtweberei ist schon seit dem 14. Jh. in Europa bekannt. In Italien gab es ca. 1470 an die 15 000 Samtweber in Mailand.

Über die Weber aus Flamen kam die Samtweberei im späten 16. Jh. nach England(Spitalsfields und Manchester). Hier produzierten die Weber u.a. Cordsamt, genannt Manchester. Im 17. Jh. kam die Samtweberei nach Frankreich und im 18. Jh. nach Deutschland (z.B. Leipzig, Berlin, Krefeld) und in die Niederlande.

 

Im Osmanischen Reich (1413 – 1566) war der Samtstoff ein Exportschlager.

In China bildete sich ab ca. 1640 eine Samtproduktion.

Die Samtproduktion ist sehr eng mit der Seidenherstellung verbunden. Waren doch die ersten Samtstoffe aus Seide hergestellt.

Samt ist der Stoff mit dem kürzesten Flor (2-3 mm) im Vergleich z.B. mit Plüsch. Er hat zwei Strichrichtungen, in denen er unterschiedlich aussieht und sich unterschiedlich anfasst. Diese Richtungen müssen bei der Verarbeitung des Stoffes beachtet werden.

Heute wird Samt neben Baumwolle auch aus Kunstfasern hergestellt. So unterschiedlich die Ausgangsmaterialien heute sind, so unterschiedlich der Einsatz (z.B. Kleidung oder Kissenbezüge)

Als Flocksamt wird ein mit Flocken beklebter Grundstoff bezeichnet. Auch unterscheiden wir verschiedene Samtarten: Doppelsamt, Panne, Wirksamt, Jacquard-Samt…

 

Geben und Wiedergeben
hält die Freundschaft zusammen.

deutsches Sprichwort
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