Nun hatte schafsnase im Vorfeld Reiseführer und Reiseberichte gelesen. In einer Lektüren stand sinngemäß: Die Wirtin trug eine traditionelle blaue Schürze. Unsere Bedienungen waren meist männlich und selbst die weiblichen Servicekräfte trugen keine blaue Schürze.

In den Auslagen der Geschäfte ließen sich keine blaue Schürzen erspähen. Auch waren in den Straßen Lissabons keine Dreieckstücher zu sehen, die an Trachten oder Tradition erinnern. Gesehen haben wir solche Tücher nur in einem Café.

Pure Wolle

„Echt“ Portugal fanden wir jedoch im Geschäft von „Chicoracao“ im Herzen von Lissabon, in der Nähe der Kathedrale. Hier werden Decken und Kleidung zu 100% Made in Portugal verkauft. Die Schafe leben natürlich außerhalb der Stadt. Die Weberei befindet sich in „Mira de Aire“, also auch nicht in Lissabon. In der Weberei wird auf Maschinen aus den 60er und 70er Jahren produziert. Es gibt einen kleinen Film bei Youtube: https://www.chicoracao.pt/factoty. Jedoch kann man den Näherinnen zusehen, wenn man den Berg zum Studio hinunter geht. Leider muss man auch wieder rauf gehen. Im online-shop lassen sich einige der Produkte ansehen und erwerben (www.chicoracao.pt).

Decken in vielen Farben

Decken in vielen Farben

Mal in Gelb...

Mal in Gelb…

... mal in grau

… mal in grau

und kräftige Farben

An einem anderen Tag fuhren wir in die „Lx Factory“ in den Stadtteil „Alcantara“. Mit der Straßenbahn Nr. 15 Richtung „Belem“ (Haltestelle „Calvario“) ist das Gelände gut zu erreichen. 1849 eröffnete hier die Textilfabrik „Compahia de Fiacao e Tecidos Lisbonese“ für Garne und Stoff. Für die Arbeiter standen Wohnhäuser in der Nähe zur Verfügung.

Nach dem Aus für die Fabrik blieben Gebäude und Gelände sich selbst überlassen bis 2007 ein Treffpunkt für Kreative entstand. Heute findet man auf den ca. 23.000 qm großem Areal Cafés, Restaurants, Shops, Werkstätten der verschiedenen Arten und vieles mehr. Die Gebäude sich nicht hübsch gemacht worden, ihr Verfall ist noch frei zu sehen. Das trägt sicherlich zu dem eigenwilligen Charme bei.

Straße in den ehemaligen Fabrikgelände

Straße in den ehemaligen Fabrikgelände

Eigenwillig und mit viel Sonne in sich sind die Stoffe und die Kleidung bei „Samissone“ und von „Preta“. Hergestellt werden diese in Mosambik. Mosambik war eine portugiesische Kolonie und noch heute leben viele Menschen aus diesem Land in Portugal. Wir konnten nur einen kleinen Ausschnitt mit der Kamera einfangen, weiteres unter: www.samissone.com und unter www.preta.pt.

Viele Farben, fremde Muster

Viele Farben, fremde Muster

 

Noch mehr Muster

Noch mehr Muster

und Farben.

und Farben.und Farben.

Und etwas Info.

Und etwas Info.

Das innerste Wesen der Kunst ist das wache Bewusstsein.

Thich Nhat Hanh

 

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