Weberlied
Ich schätze meinen Webstuhl
Viel höher als die hohe Schul.
Jesu halte mit mir Schul
Wenn ich sitz im Weberstuhl.
Unterweise mich fortan
Auf der rechten Lebensbahn.
Lass bei jedem Schritt und Tritt
Gehen Deine Gnade mit.
Und wenn ich die Schemel tret,
Ich auf zu dem Heiland bet,
Daß ich Gottes Willen tu
Und in Gottes Frieden ruh.
Wenn ich einen Faden bind,
So versetze mich geschwind
Hin im Geist auf Golgatha,
Wo man Dich hebend sterben sah.
Wenn mir eine Schnur zerreißt,
Schenk mir deinen sanften Geist,
Der mich fest mit Dir verbind
Und mach mich zu Gottes Kind.
Und wenn ich mein Garn dann schlicht`
Sei, Herr, meine Zuversicht,
kehr mit Deiner Gnade ein
Daß mein Herz wird schön und rein.
Zieh ich meine Ware aus,
Ach, so zieh auch mich heraus
Von dem Sündenschlamm, dass ich
Dir diene gern und williglich.
Wenn ich meine War aus putz,
So nimm allen Sündenschmutz,
Jesu, durch Dein Blut von mir,
Daß ich werde dir zur Zier.
Wenn die War geliefert wird,
Laß mich denken, daß einst wird
Alles vor Gott offenbar,
Was geheim geschehen war.
Wenn ich meinen Lohn bekomm,
Denk ich: All mein Gut und Fromm
Reicht nicht aus, vor Gott zu stehn:
Gnade ist´s worum ich fleh.
Hörts wie den Posaunenschall,
Weberbrüder überall!
Daniel Mangold
Der Zufall ist das Pseudonym, das der liebe Gott
wählt, wenn er inkognito bleiben will.
Albert Schweitzer