Faser Geschichten und Geschichte

Kategorie: Gedichte und Märchen (Seite 1 von 10)

Die Alfkönigin

Ein Bauer wohnte auf einem Hof, oben zwischen den Bergen, nirgends aber wird erwähnt, wie er oder der Hof hießen. Der Bauer war unverheiratet, hatte aber eine Hausmeisterin, die Hildur hieß, von deren Geschlecht man nichts wußte. Sie stand dem inneren Hausstand vor und war flink in allen Dingen. Sie war beim Gesinde des Hofes beliebt, und bei dem Bauern auch, aber es war nie zu merken, daß das Verhältnis zwischen ihnen die Grenzen der Schicklichkeit überschritt. Sie war aber auch eine gesetzte Frau, ziemlich in sich gekehrt, doch freundlich im Verkehr.

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Drei Winter, vier Sommer

Drei Winter, vier Sommer
drei Äpfel am Baum
Jetzt komm ich zu mei´m Schatz
aus dem Arbeitshaus heim

Vom Spinnrad, vom Spinnrad
vom Spinnrad, trira
vom Spinnrad, vom Spinnrad
vom Spinnrad, halt´s an

Jetzt hat mich mein Vater ins Arbeitshaus gegeben
das wegen meinem lustigen und liederlichen Leben

Zum Spinnrad…

Drunten im Arbeitshaus im extra Zimmer
da tun die schönen Mädchen die Baumwolle spinnen

Die Göttinger Mädchen, die sind auch so rar
sie betteln das Brot und krausen das Haar

Ein Kreuzer, ein Kreuzer, ist um und um rund
Mein Schatz sitzt drunten, spinnt anderthalb Pfund

Spinnen brav Baumwoll und spinnen brav Seide
du kannst noch drei Jahre im Arbeitshaus bleiben

Drei Jahre im Arbeitshaus und achtzehn Jahre alt
jetzt bitt‘ ich Herr Verwalter, entlassen Sie mich bald!

unbekannt

Mariechen hat ein kleines Schaf

1. Mariechen hat ein kleines Schaf, kleines Schaf, kleines Schaf,
Mariechen hat ein kleines Schaf, schneeweiß, so war sein Fell.
Wo immer auch Mariechen war, Mariechen war, Mariechen war
Wo immer auch Mariechen war, lief das Schäfchen hin auch schnell.

2. Das Schäfchen ging zur Schule mit, Schule mit, Schule mit,
Das Schäfchen ging zur Schule mit, doch verboten war das heut‘.
Die Kinder haben sehr gelacht, sehr gelacht, sehr gelacht,
Die Kinder haben sehr gelacht, alle haben sich gefreut.

3. Der Lehrer schickt das Schaf hinaus, Schaf hinaus, Schaf hinaus,
Der Lehrer schickt das Schaf hinaus, doch es wartet vor dem Haus.
Und es blieb geduldig dort, duldig dort, duldig dort,
Und es blieb geduldig dort, bis Mariechen kam heraus.

Musik: Wolfgang Amadeus Mozart

Text: Sarah Josepha Hale

gefunden: www.liederkiste.com

Es ritten drei Seidenweber zum Tor hinaus

Es ritten drei Seidenweber zum Tor hinaus
Adje o weh
Es ritten drei Seidenweber zum Tor hinaus
so schauen alle Mädchen zum Fenster hinaus
Adje o weh adje
Adje o weh adje

Sie reiten also fort bis über den Rhein
adje o weh
Sie reiten also fort bis über den Rhein
bei einer Frau Wirtin da kehren sie ein
Adje o weh adje
Adje o weh adje

„Frau Wirtin habt ihr gut Bier und Wein?
so bringet den lustigen Seidenwebern herein!“

„Guten Wein und Bier das haben wir schon
Gleich wie eine Frau Wirtin es haben soll“

„Frau Wirtin ihr habt doch ein Töchterlein
sollt uns vorstellen den roten kühlen Wein“

„Meine Tochter die ist ja noch viel zu klein
für euch vorzustellen den roten kühlen Wein“

„Ach Mutter ich bin ja schon eben recht
denn ich hab schon geschlafen bei unserm Hausknecht“

„Hast du schon geschlafen bei unserm Hausknecht
so musst du jetzt unter das Weibergeschlecht“

„Muss ich jetzt unter das Weibergeschlecht
ei so hol der Teufel unsern Hausknecht“

Auf kommt in die Felder

Auf, kommt in die Felder und blühenden Au´n
Das liebliche Pflänzchen der Mädchen zu schaun
Es wächset und es grünet so freundlich und zart
jungfräulich-bescheiden in eigener Art

Laut rauschet vom Golde der Ähren das Land
Still grünet das Pflänzchen in schlichtem Gewand
Doch trägt es ein Krönlein von himmlischen Blau
Des Krönleins Gestein ist der funkelnde Tau

Erst barg es die Erde im kühligen Schoß
Da zogen die freundlichen Lüftlein es groß
Nun woget und wallet es lieblich und schlank
Du Erde, ihr Lüftchen, habt freundlichen Dank

Bald tragen wir sorglich das Pflänzchen hinein
Dann schmückt es den Rocken mit silbernem Schein
Wir singen zum tönenden Rädchen, und drehn
Die Fädchen wie Seide so glatt und so schön

Wenn draußen die Felder erstarren von Eis
Dann ruft uns das Pflänzchen zum traulichen Kreis
Jetzt grünend und blühend ergötzt uns sein Glanz
Dann schlingt es uns selber zum blühenden Kranz

Drum kommt in die Felder und blühenden Au´n
Das liebliche Pflänzchen der Mädchen zu schaun
Es grünet und blühet so freundlich und zart
Jungfräulich-bescheiden in eigener Art.

Friedrich Adolph Krummacher (1767-1845)

Winterzeit ist Märchenzeit: Marienkind

Vor einem großen Walde lebte ein Holzhacker mit seiner Frau, der hatte nur ein einziges Kind, das war ein Mädchen von drei Jahren. Sie waren aber so arm, daß sie nicht mehr das tägliche Brot hatten und nicht wußten, was sie ihm sollten zu essen geben. Eines Morgens ging der Holzhacker voller Sorgen hinaus in den Wald an seine Arbeit, und wie er da Holz hackte, stand auf einmal eine schöne große Frau vor ihm, die hatte eine Krone von leuchtenden Sternen auf dem Haupt und sprach zu ihm: „Ich bin die Jungfrau Maria, die Mutter des Christkindleins: du bist arm und dürftig, bring mir dein Kind, ich will es mit mir nehmen, seine Mutter sein und für es sorgen.“ Der Holzhacker gehorchte, holte sein Kind und übergab es der Jungfrau Maria, die nahm es mit sich hinauf in den Himmel.

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Zum Neuen Jahr

Will das Glück nach seinem Sinn
Dir was Gutes schenken,
sage Dank und nimm es hin
ohne viel bedenken.
Jede Gabe sei begrüßt,
doch vor allen Dingen;
das,worum du dich bemühst,
möge Dir gelingen.

Wilhelm Busch