Der Kleiderschrank des Herren verbirgt unter Umständen ein paar Schätze.

Vielleicht hängen da ganz hinten noch ein Frack oder ein Cut oder ein black tie? Was verbirgt sich da denn?

Cut oder Cutaway

Der Cutaway wird im allgemeinen Sprachgebrauch als Cut bezeichnet. Es handelt sich um einen Anzug mit einer grau-schwarz gestreiften Hose und einer Jacke in grau. Diese ist einreihig geknöpft und hat Schwalbenschwänze. Der Ansatz des Schwalbenschwanzes ist an Verschlussknopf. Dazu trägt der Mann eine silbergraue Weste und ein Frackhemd. Trägt der Herr eine silbergraue Krawatte, wird sie mit einer Krawattennadel gehalten. Der Cut wird auch als „Frack des Tages“ getragen. Er ist eine Erfindung aus England, entstanden wohl aus dem Gehrock. Cutaway setzt sich zusammen aus „cut“ für schneiden und „away“ für weg. Gerne tragen die Herren den Cut auf Hochzeiten.

Stresemann

Diese Anzug sieht aus wie der Cut, hat aber keine Schwalbenschwänze. Diesen Gesellschafts-Anzug kann der den ganzen Tag getragen werden. Seine Besonderheit ist die gestreifte Hose, die nicht umgeschlagen ist. Zu dem Anzug gehören silber Schlips, weißes Hemd und (silber) Weste. Zurückführen lässt sich dieser Anzug auf Gustav Stresemann (1878 – 1929). Der Politiker Stresemann trug den Anzug zu allen wichtigen Treffen.

Frack

Der Frack ist der festlichste Gesellschafts-Anzug des Herren. Die Hose ist sehr schmal geschnitten und mit seitlichen Doppelstreifen (Galon) aus Seidenstoff versehen. Die Jacke ist vorne kurz geschnitten. Seine Form ist tailliert. Sie wird mit einem seidenbelegten Rever und einem Ansatz der Schösse an der Seite gefertigt. Hinten reicht die Länge der Jacke ca. bis in die Kniekehle. Dazu trägt der Herr eine Weste mit V- förmigen Ausschnitt. Zum Frack gehört der Zylinder, die Lackschuhe und weiße Handschuhe und weiße Fliege. Der Ursprung des Namen ist nicht bekannt, vermutlich stammt er aus dem englischen Wort „frock“ für Mönchskutte. Der Frack stammt aus dem 18.Jh. Zu dieser Zeit wurde er erstmals von Offizieren getragen. Bei hochoffiziellen Anlässen entspricht dieser Anzug dem großen Abendkleid der Dame.

Smoking

Der Smoking ist ein Anzug mit kurzer Jacke. Die Hose ist dunkel und mit einem sogenannten „Galon“ verziert. Dabei handelt es sich um eine seidenen Borde an der Außenseite der Hose. Einreiher werden mit Kummerbund (Schärpenweste) oder Weste getragen. Es gibt auch zweireihige Sakkos. Beide sind mit am Rever mit Seide versehen (Spiegel). Dazu gehört eine weißes, gemustertes Hemd sowie eine schwarze oder gemusterte Fliege. Die Schuhe sind nicht geschnürt und nahtlos. Der Name Smoking lässt sich auf den englischen Begriff „smoke“ zurückführen. Diesen Namen trägt der Anzug jedoch nicht in Großbritannien oder in den USA, dort spricht man vom „Dinner-Jackett“. War es doch Brauch, sich nach dem Dinner ins Raucherzimmer zurück zuziehen und dort den Frack gegen ein „Frack-Jackett“ zu tauschen. Die Erfindung wird Lord Shutherland zu geschrieben. 1889 erschien in Dresden ein Bericht über die neue Anzugmode. Volkstümlich wird er „schwanzloser Frack“ genannt.

Steht in einer Einladung „Gesellschaftsanzug“ wird ein Smoking erwartet. Dieser Anzug entspricht dem kleinen Abendkleid der Dame.

Black tie

Die klassische Fliege und Kummerbund sind schwarz. In Frankreich wird diese Fliege „cravatte noir“ und in England „black tie“ genannt. Es handelt sich nicht um die schwarze Krawatte.

Vergiss nicht, dass dein Satz eine Tat ist.

Antoine de Saint- Exupéry
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