Hamburg ist eine Reise wert, das ist so. Auch Schafsnase zieht es gelegentlich nach Hamburg, meist auf der Suche nach Wolle oder Fasern.
Diesmal besuchten wir ein Geschäft im Steintorweg 2, in St. Georg. Das Ziel war die Firma R. Maudrich GmbH. Um das Geschäft zu finden muss man sehr bewußt hier herkommen. Es gibt keine Schaufenster, nur ein Firmenschild und eine Klingel. Diese muss benutzt werden um in das Innere des Hauses zu gelangen. Zunächst hatten wir das Gefühl in ein Privathaus zu kommen aber im Hochparterre liegt das Geschäft und empfängt den Besucher mit einem musealem Ambiente. Viele Dinge sind aus einer längst vergangenen Zeit, einiges noch aus der Zeit der Firmengründung 1900. Noch immer ist die Firma ein Familienbetrieb.
Steift man durch die Räume, die mit Regalen bis an die Altbaudecke bestückt sind beschleicht einen der Eindruck in einer anderen Welt zu sein. Da sind Räume mit Weihnachtsbänder, ein Raum nur mit Satinbänder. Alleine die Auswahl der Weihnachtsschleifen beläuft sich auf ca. 600.
Wieviele unterschiedliche Bänder im Angebot sind weiß wohl niemand genau, geschätzte 10.000. Wir laufen an Oster-Schleifenbänder und Bänder in Neonfarben vorbei, streifen durch Räume mit Regalen mit karierten Schleifenbändern oder Kordeln in vielen Farben. Ur Zeit gehen gehäkelte Bänder sehr gut, die bedruckten aber nicht so sehr. Ein Teil der Ware wird in Deutschland gewebt, so wird uns erzählt.
Alle Bänder sind fein säuberlich auf Rollen gelagert und werden auch nur so verkauft, da es sich um ein Großhandelsunternehmen handelt. Zu den Kunden gehören vorrangig Floristen. Viele der Kunden sind auf dem Blumen-Großmarkt vertreten. Dorthin werden auch die Schleifen für die Trauerkränze geliefert die in der hauseigenen Druckerei angefertigt werden. Selbst die Transport-Taschen der Schleifen stammen aus einer anderen Zeit, im Gegensatz zu den Mitarbeiterinnen, die sehr lebendig und freundlich in der Jetztzeit agieren und an diesem Tag reichlich Telefongespräche entgegnen nehmen mussten.
Von dort aus schlenderten wir weiter Richtung Innenstadt. Wir besuchten etwas später noch den „The Pashmina Shop“ in der Gerhofstr. 36. Auch hier empfingen uns viele tolle Farben.
Trotz des warmen Wetters probierten wir einige Schals und verschiedene Tragemöglichkeiten der traumhaft weichen und leichten Schals aus.
Dort konnten wir einen Schal aus Yak-Wolle probieren und das war Schafsnase das erste Mal ein Produkt aus Yak-Fasern in der Hand zuhaben. Gekauft haben wir diesmal nichts, aber wir kommen wieder.
Wünsche sollte man sich erfüllen.
Denn sehen Sie: damit sind sie erledigt.
Und was erledigt ist, das plagt uns nicht mehr.