Bogolan
auch mit Schlamm hergestellt oder Schlammtuch genannt.
Es ist eine Färbetechnik, die im Süden und Osten von Mali und den angrenzenden Gebieten praktiziert wird. Hier ist die Heimat des Bogolan.
Bogolan ist ein Wort des Volksstammes der Bambara, die am Niger im Südosten von Mali und im Nachbargebiet in Bukina Faso leben. Es ist ein Wort, das sich aus „bogo“ für Schlamm und „lan“ für gemacht zusammensetzt.
Bogolanfini heißen so Lehmstoffe, bezeichnet damit die Färbetechnik. Im englischen auch als „mudchloth“ bezeichnet.
Die Baumwollstoffbahnen (finimugu) werden traditionell von Männern gewebt. Die weiteren Arbeiten, das Nähen und Färben sind aber Frauenarbeit.
Blätter und Rinde verschiedener Bäume, die viel Gerbstoff enthalten werden zu einem Sud gekocht. Die Färbung erfolgt entweder durch das Färben des ganzen Stoffes oder durch Auftragen auf bestimme Stellen. Hierfür wird der Stoff auf dem Boden ausgebreitet.
Als nächster Arbeitsschritt trocknet die Sonne den Stoff und dann wird er gewaschen.
Der ca. 1 Jahr lang fermentierte Schlamm des Niger (Er ist sehr eisenhaltig.) kommt nun zum Einsatz. Mithilfe von Stöckchen oder Pinseln wird der Schlamm in Mustern oder mithilfe einer Schablone aufgetragen. Es kommt zu einer Reaktion mit dem Gerbstoff im Tuch, verursacht durch den Eisengehalt im Schlamm. Es entsteht die schwarze Farbe.
Die weiße Farbe kann zum Schluss aufgetragen werden. Die Paste enthält Seife, Waschmittel oder Ätzsoda.
Die Bogolantechnik ist eine sehr zeitintensive Technik. Sie kann einige Wochen in Anspruch nehmen.
Geometrische Muster und stilisierte Motive aus Natur und Leben werden gefärbt.
Traditionelle Muster für die verschiedenen Situationen im Leben finden sich hier wieder.
Sie übernehmen eine Schutzfunktion für die Träger oder Trägerin, z.B für junge Mädchen, Jäger oder Verheiratete.
Bogolan ist ein international anerkannter afrikanisch Stil.
Noch einige afrikanische Eindrücke aus einem afrikanischen Restaurant, das leider geschlossen hat:
Wohin du auch gehst,
geh mit deinem ganzen Herzen.
Angelika Stritzke sagt:
Finde ich total toll, dass du/ ihr solche Informationen bekommt. I c h jedenfalls bin begeistert von solchen Beiträgen und finde so etwas interessant. Wenn man nicht in ferne Länder reisen kann, kommen sie mit solchen Berichten zu uns. Als Handarbeits- und Werkelfreak freue ich mich, wenn ich von solchen Sachen höre.
7. Oktober 2016 — 17:32
Gabriele Franke sagt:
Hallo Frau Stritzke.
Vielen Dank für Ihre Mail. Neue und interessante Themen zu finden ist schon alleine wie Reisen, immer spannend. Viele Grüße Gabriele Franke
9. Oktober 2016 — 10:57
Kain Küntzel sagt:
lieben Dank für die tolle Beschreibung des Bogolan.Gewebes.
16. November 2022 — 12:16
Gabriele Franke sagt:
Danke. Tolles Thema und tolle Stoffe.
Viele Grüße
schafsnase
17. November 2022 — 16:20