Es war einmal ein Land,
in dem gab es keine Zündhölzer.
Und keine Sicherheitsnadeln.
Und keine Stecknadeln.
Und keine Nähnadeln.
Und kein Garn zum Stopfen.
Und keine Seide und keinen Zwirn zum Nähen.
Und kein Seifenpulver.
Und kein Endchen Gummiband weit und breit,
und schmales auch nicht.
Und keine Kerzen.
Und keine Glühbirnen.
Und keine Töpfe.
Und kein Glas und keinen Kitt.
Und kein Bügeleisen.
Und kein Bügelbrett.
Und keinen Nagel.
Und keine Schere.
Und keinen Büstenhalter.
Und keinen Schnürsenkel.
Und kein Packpapier.
Und keine Gasanzünder.
Da wurden die Einwohner des Landes ziemlich traurig.
Denn erstens fehlten ihnen all diese kleinen Dinge,
die das Leben bekanntlich versüßen und vergolden.
Zweitens wußten sie, dass sie selber daran schuld waren.
Und drittens kamen immer Leute aus anderen Ländern
und erzählten ihnen,
dass sie daran schuld wären.
Und sie dürften es nie vergessen.
Die Menschen in dem Land hätten nun furchtbar gern geweint.
Aber Taschentücher hatten sie auch nicht.

Erich Kästner
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