Lange Zeit „weidete“ ein kleines Schaf mit dem Namen Fritz in meinen Kopf. Fritz sollte der Held einer größeren Geschichte werden. Heute stelle ich einen Teil daraus vor.

Der Schäfer ist heute mit Besuch auf dem Deich unterwegs. Er hat eine kleine Gruppe um sich versammelt und berichtet von seinem Leben mit den Schafen. Fritz ist wiedermal ganz aufgeregt und streckt seine Ohren in Richtung Schäfer. Leider hat er den Anfang des Berichtes nicht mitbekommen, aber er hört nun, was Schäfer sagt und die Stimme des Schäfers ist ganz leise geworden, denn er reist in Richtung Erzählung:

Neben dem Stier ist der Widder ein Symbol für Fruchtbarkeit. Dies zeigt sich besonders im alten Ägypten. Die Ägypter kannten die Widder-Gottheit „Chnum“ und „Amun“. „Amun“ trug nach unten gebogene Hörner. Es gibt aber auch andere Abbildungen. Der Widder war ein heiliges Tier. Der Sonnengott „Re“ wurde nicht nur mit einen Falkenkopf, sondern auch mit einem Widderkopf dargestellt. Die Sonne trug er mit den Hörnern. Später schufen die ägyptischen Priester aus den Gottheiten „Re“ und „Amun“ die Gottheit „Amun- Re“, dem der Karnak – Tempel in Theben/Luxor – geweiht ist. Vor diesem Tempel befinden sich mehrere in einer Allee angeordnete Widdersphingen mit Löwenkörpern und Widderköpfen.

Die alten Griechen setzten den Widder von Mendes mit ihrem Ziegenbock „Pan“ gleich. Die Griechen kannten den Widder auch in ihren Sagen. Zu den bekanntesten gehört wohl die Sage vom Goldenen Vlies. Ein geflügelter Widder rettete 2 Kinder. Aber diese Geschichte ist zu lang, um sie hier zu erzählen. De Wider galt als Symbol der Vierheit, der kosmischen Mächte. Diese sind dasLeben des Re, das Leben des Schu, dasLeben des Geb und das Leben des Osiris.

Der Schäfer unterbricht seinen Vortrag und sieht erwartungsvoll in die Gruppe. Was eigentlich ein Widder ist, will er von seinen Gästen wissen. Eine Frau antwortet ganz spontan: Ein Tierkreiszeichen, meines zum Beispiel. Der Schäfer lacht: Der Widder ist tatsächlich ein Tierkreiszeichen, wobei das Sternbild des Widders auf die Sage vom goldenen Vlies zurückgeht, von der ich eben sprach. Aber eigentlich meine ich das männliche Schaf, es wird auch Bock genannt. Der Bock oder der Widder ist das nicht kastrierte, männliche Tier, das älter als 1 Jahr ist. Hingegen ist der Hammel das kastrierte Tier.

Doch da ist ja noch eine kleine alte Geschichte: Mari ist die oberste Göttin der Basken. Die Basken leben zwischen Frankreich und Spanien. Also, Mari ist die Göttin des Windes und des Wetters. Sie personifiziert die Erde. Mari gilt als Königin aller Geister und straft Lügen, Diebstahl und ähnliches. Sie wohnt im Erdinneren mit ihren Dienern. Dieses sind 2 Widder. Bei ihrer Beschäftigung, dem Spinnen und Fadenwickeln benutzt sie die Widder als Haspel und Hörner hielten das Fadenkreuz. Ihr Symbol ist die Sichel. Seit der Christianisierung gehört sie zu den bösen Geistern.

Ein junger Mann aus der Besuchergruppe rückt seine Brille zurecht und berichtet dann: Es gibt noch eine anders Tierchen mit dem Namen Widderchen. Es ist ein Insekt, genauer gesagt ein Nachtfalter. Er ist giftig, denn er sondert Blausäure ab. Die mitteleuropäischen Arten lieben violette Blüten. Es gibt auch Arten in den Tropen und Suptropen. Den Namen hat das Widderchen wohl von der Form seiner Fühler, die an den Widder erinnern.

Das war ein sehr netter Beitrag, aber ich denke wir gehen erstmal weiter, sonst schlagen wir hier noch Wurzeln. So ist der Schäfer zu hören. Die Gruppe verlässt mit dem Schäfer den Deichabschnitt mit den Schafen und Fritz bleibt gedankenverloren zurück.

 

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